AEDL ist die Abkürzung für Aktivitäten und existenzielle Erfahrungen des Lebens. Es handelt sich hierbei um ein konzeptionelles Modell der Pflege von Monika Krohwinkel. Sie erweiterte damit das Konzept von Liliane Juchli und verknüpfte es ausdrücklich mit (Pflege-)Wissenschaftlichem Herangehen an eine Theoriebildung. Diese theoretischen Erkenntnisse und praktischen Verfahren wurden hauptsächlich in den Jahren zwischen 1983 und 1997 in Zusammenhang mit Forschungsprojekten im klinischen und häuslichen Bereich entwickelt. Doch die Entwicklung des Pflegemodells sieht Prof. Krohwinkel als noch nicht abgeschlossen. Neue Erkenntnisse und Verfahren bereichern das Modell kontinuierlich. Im Zentrum des Modells stehen Personen mit längerem Pflegebedarf und deren persönliche Bezugspersonen. Eine Untersuchung von 1984 legte offen dar, dass eine ausschließliche Anwendung der LA’s (Die Elemente der Pflege) "existentielle Erfahrungen und die willentlich-emotionale Dimension von Unabhängigkeit und Wohlbefinden im Pflegeprozess vernachlässigt".

Das pflegerische Interesse besteht aus:
- dem pflegebedürftigen Mensch mit seinen Bedürfnissen und Fähigkeiten
- den Einflüssen aus der Umgebung
- dem Gesundheits- bzw. Krankheitsprozess
- der Diagnostik und der Therapie

Für alle Menschen gilt als Ziel die Unabhängigkeit und das Wohlbefinden, welche durch Förderung oder Unterstützung der Fähigkeiten der pflegebedürftigen Person oder ihrer Angehörigen erhalten oder wiedererlangt werden sollen.

Meta-Paradigmen
(Meta= übergeordnet; Paradigma= Denkmuster) Höchste Stufe des hierarchisch strukturierten Pflegewissens. Vergleichbar mit einer Art Weltbild, liegt es allen Theorien der Pflege zugrunde und bildet den äußeren Rahmen. Innerhalb dieser Begrenzung werden für die Pflege wichtige Faktoren benannt und zueinander in Beziehung gesetzt.

Mensch
Mit "Mensch" (Person) ist sowohl der Patient oder der Bewohner als auch der Pflegende gemeint(jeweils m/f). Krohwinkel sieht den Menschen als "einheitliches, integrales Ganzes, das mehr und anders ist als die Summe seiner Teile, mit seiner eigenen Identität und Integrität. Jeder Mensch ist fähig, sich zu entwickeln, zu wachsen und sich selbst zu verwirklichen. Er kann entscheiden, handeln und verantworten.

Umgebung
In der ganzheitlichen Sicht ist die Umgebung der wesentlichste äußere Faktor für Leben, Gesundheit und Wohlbefinden. Mensch und Umgebung sind offene, sich wechselseitig beeinflussende System. Zur Umgebung zählen neben allen Lebewesen, auch "ökologische, physikalische, materielle und gesellschaftliche Faktoren". Der Bedarf an Veränderung der Umgebung wird besonders deutlich im Bereich der Rehabilitation. Gesundheit und Krankheit Krohwinkel definiert Krankheit und Gesundheit als "dynamische Prozesse", die für die Pflege als Fähigkeiten und Defizite erkennbar sind. Krohwinkel identifiziert Wohlbefinden und Unabhängigkeit als subjektiv empfundene Teile der Gesundheit.

Pflege
Beim Modell der Aktivitäten und existentiellen Erfahrungen des Lebens (AEDL) in der Pflege handelt es sich um ein Bedürfnismodell. Die Bedürfnisse und Fähigkeiten werden in dreizehn Bereiche gegliedert. Den dreizehnten Bereich, "Mit existentiellen Erfahrungen des Lebens umgehen", gliedert Krohwinkel in:
- die Existenz gefährdende Erfahrungen
- die Existenz fördernde Erfahrungen
- Erfahrungen, welche die Existenz fördern oder gefährden


Die Hauptziele unserer pflegerischen Arbeit

Die Lebensqualität erhöhen bzw. sichern
Die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben anzubieten, zu fördern, anzuregen und somit der sozialen Vereinsamung entgegen zu arbeiten
Körperliche und geistige Fähigkeiten zu fördern
Das hygienische Wohlbefinden zu sichern und wieder herzustellen
Eine geordnete Versorgung mit flüssiger und fester Nahrung zu sichern und die teilweise Selbstversorgung zu lehren

(C) 2008 - Ambulanter Pflegedienst - Christine Kaatz

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